Herkömmliche 3D-Drucker verwenden in der Regel Pulver oder Kunststoff. Für den Druck eines Gebäudes müssen diese Materialien jedoch durch Beton ersetzt werden. Die große Herausforderung dabei ist, die richtige Mischung des Zements zu finden. Sie muss flexibel genug sein, um damit arbeiten zu können, aber auch schnell genug erstarren, um nachfolgende Schichten zu stützen. Normaler Beton hat eine Trockenzeit von 28 Tagen. Gedruckte Elemente müssen hingegen sofort stabil und belastbar sein.
Der Roboter muss Wände mit beliebigen Krümmungen, scharfen Kanten und Unterbrechungen drucken können. „Das ist wichtig, um den Architekten maximale Freiheit zu geben“, sagt Professor Václav Záda, einer der leitenden Konstrukteure des Projekts vom Institut für Mechatronik und Computertechnik der TUL. Der Roboter ist so konstruiert, dass er sich weiterbewegen kann, auch wenn der Druckvorgang für eine Fenster- oder Türaussparung kurz unterbrochen wird. „Der Roboter ist in der Lage, seine beträchtliche kinetische Energie beizubehalten“, sagt Záda, „und das ist etwas, was andere Maschinen nicht können.“
Printing Mantis wird über einen rotierenden und gleitenden Roboterarm mit einer horizontalen Reichweite von bis zu 5,6 Metern und einer vertikalen Reichweite von 3,3 Metern verfügen. An zwei Prototypen wird aktuell geforscht: Der erste ist ein SCARA-Roboter im Maßstab 1:4, der aufgrund seiner Größe und seines Gewichts von einem Standard-Baufahrzeug transportiert werden kann. Der zweite Prototyp befindet sich am Klokner-Institut in Prag. Dort entwickeln die Forscher den Druckkopf eines kartesischen Roboters und testen verschiedene Baustoffmischungen.