5 kurze Fragen zu OPC UA FX

Herr Bruckner, wofür steht das FX in OPC UA FX?

Dietmar Bruckner: FX steht für Field eXchange. Dieser Standard wird die höheren Protokollschichten sowie die Semantik der verschiedenartigen Steuerungs- und Feldgeräte vereinheitlichen. Das Endergebnis ist eine einheitliche Lösung für alle relevanten Automatisierungsanwendungen – inklusive Motion, Safety und Determinismus.

Wie aufwändig ist die Migration zu OPC UA FX?

Bruckner: Da OPC UA FX vollständig unabhängig von der physikalischen Transportschicht ist, kann es mit den verschiedenen Legacy-Protokollen eine gemeinsame Netzwerkinfrastruktur nutzen. Die alte Kommunikationswelt wird also mit der neuen verbunden. Das ist wichtig, wenn es um Migrationsstrategien hin zu OPC UA FX geht – sowohl bei neuen Projekten als auch beim Upgrade von Bestandsanlagen. Es muss kein harter Cut gemacht werden.

Welche Rolle spielt TSN bei OPC UA FX?

Bruckner: TSN gilt zwar weiterhin als die ideale Lösung für Echtzeitanwendungen bei hohen Geschwindigkeitsanforderungen, ist aber keine zwingende Voraussetzung. Im Gegenteil, das OPC-UA-Framework ist so aufgebaut, dass in Zukunft auch kabellose Übertragungstechnologien wie 5G oder Wi-Fi 6 genutzt werden können.

Wie weit sind die Spezifikationen für die Feldebene?

Bruckner: Die Controller-to-Controller-Spezifikation steht bereits zur Verfügung. Für die Maschinenbauer besonders wichtig ist, dass die OPC Foundation parallel dazu gemeinsam mit der PI an der herstellerunabhängigen Lösung für funktionale Sicherheit, OPC UA Safety, arbeitet. Mittlerweile hat die FLC Safety Working Group die Version 2.0 der OPC-UA-Safety-Spezifikation (OPC 10000-15) fertiggestellt, die OPC UA FX und Pub/Sub unterstützt.

Wann beginnt die Zukunft mit OPC UA FX?

Bruckner: Diese Zukunft ist näher als gedacht: Denn OPC UA FX ist mittlerweile keine Theorie mehr. Bereits vor einem Jahr wurde eine Multi-Vendor-Demonstration vorgestellt, bei der Steuerungen von 17 Herstellern über Ethernet-Switches miteinander verbunden waren. Der Versuchsaufbau hat gezeigt, dass die Controller-to-Controller-Kommunikation marktreif funktioniert – inklusive automatischer Verbindung der Geräte unterschiedlicher Hersteller, dem sogenannten Connection Management. Ich würde also sagen: Die Zukunft hat bereits begonnen.



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