Wie behält man bei so vielen Datenpunkten den Überblick? „Um ein solches Projekt sinnvoll bearbeiten zu können, braucht man ein Engineering Tool, das nicht nur fünf, sondern 104 Steuerungen zuverlässig managt“, so Störk. Für ihn als B&R Integrator war es daher naheliegend, diese Aufgabe mit APROL von B&R abzuwickeln. Das Engineering Tool hat er bereits bei anderen SBB-Projekten eingesetzt, um beispielsweise die großen Bahnhöfe wie Zürich in ein übergeordnetes Leitsystem einzubinden und zu verwalten.
Trotz dieser vertrauten Technik hielt das Projekt einige Herausforderungen bereit. „Wir mussten die X20-Steuerungen in einem übergeordneten, redundanten Leitsystem eines anderen Herstellers abbilden“, beschreibt Störk eine der Anforderungen. Hilfreich war in diesem Fall die OPC-UA-Schnittstelle, mit der B&R alle Steuerungen standardmäßig ausstattet. Als weiterer Knackpunkt erwies sich die Vielzahl an Standard- und proprietären Protokollen, mit denen die Fremdsysteme an die X20-Controller angebunden werden mussten. Aber auch diese Hürde wurde mit Unterstützung von B&R gemeistert.
Welchen Anteil hat B&R an der Betriebssicherheit des Ceneri-Basistunnels? „Einen sehr großen. Die hohe Ausfallsicherheit, die Stabilität und die Qualität der Hardware sprechen für die X20-Controller“, versichert Störk und ergänzt: „Das System läuft stabil. Seit Projektabschluss im August 2020 hatten wir praktisch keine Serviceeinsätze. Bei der Anzahl der Datenpunkte ist das außergewöhnlich.“